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41 - Wie lassen sich Lärmemissionen beim Materialhandling reduzieren?

mo erklärt: Maßnahmen für eine geräuscharme Förderung

Der Geräuschpegel in einer Kunststoffverarbeitung wird von zahlreichen Lärmquellen verursacht. Im Zusammenhang mit dem Materialhandling sind zwei wesentliche Lärmquellen zu nennen: die Vakuumerzeuger und die Förderleitungen. Messungen der Schalldruckpegel ergeben vielfach Werte um 80 dB(A). Besonders unangenehm ist dabei die hohe Frequenz, die das Granulat beim Transport durch die Materialleitungen erzeugt.

Der Schallpegel von Vakuumerzeugern ist überwiegend von deren Bauart und Leistung abhängig. Um deren Lärm zu dämmen gibt es im Grunde zwei einfache Maßnahmen – die Pumpen unter Schallschutzhauben zu kapseln oder sie außerhalb des Produktionsbereichs in einem eigenen Raum zu installieren. Die separate Aufstellung der Pumpen ist die in der Praxis inzwischen oftmals bevorzugte Lösung, auch weil sich dort Wartungsarbeiten einfacher durchführen lassen.

Ungleich schwerer ist es, die Rohrleitungen für den Materialtransport wirkungsvoll zu kapseln. Um etwa die wahrgenommene Lautstärke zu halbieren muss der Schalldruck um 10 dB verringert werden, was einfacher klingt, als es tatsächlich ist. Leichte Stoffe wie Schaumstoffmanschetten sind als Schalldämmmaterial ungeeignet. Schwere Materialien, etwa Steinwolle, lässt sich hingegen nur bedingt einfach um die vergleichsweise dünnen Leitungen (üblich sind Durchmesser mit 45, 50, 65 und 76 mm) wickeln. Hinzu kommt, dass die Isolation der besonders verschleißanfälligen Bögen riskant ist, weil Leckagen nicht sofort sichtbar sind.

Eine Lösung können doppelwandige Rohrleitungen sein. Bei einem solchen Rohr-in-Rohr-System dient das Innenrohr als Materialleitung. Der luftgefüllte Zwischenraum zum Außenrohr isoliert gleich in zweifacher Hinsicht: einmal reduziert er die Geräuschemissionen, außerdem sorgt er als isolierende Schicht dafür, dass vorgewärmtes, getrocknetes Material nicht abkühlt. In Versuchen wurde eine Geräuschreduzierung um 12 dB(A) gemessen.

Zur Leckageortung lässt sich ein Rohr-in-Rohr-System entweder mit Drucksensoren oder mit optischen Leckageanzeigen ausrüsten. Sofern ein Leck vorliegt, zieht die Leitung durch das Leck „Falschluft“, angezeigt durch ein drehendes Signalrad.

Wie können verschiedene Rohre in Systemen eingesetzt werden? Sie können es hier herausfinden: www.motan.com