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32 - Was ist beim Fördern von Pulver zu beachten?

mo beschreibt wichtige Merkmale beim Pulver-Handling

Verglichen mit der Förderung von Granulaten, sind beim Fördern von Pulver einige wesentliche Aspekte zu beachten.
So hängt das geeignete Förderverfahren wesentlich von den spezifischen Eigenschaften des Pulvers ab.

Ausschlaggebend sind etwa die Fließfähigkeit, also ob es frei- oder schwer fließend, rieselfähig und fluidisierbar ist, ob es sich adhäsiv verhält oder zum Klumpen neigt. Weitere Kriterien sind die Förderdistanz, die zu überwindenden Förderhöhen sowie die benötigten Umlenkungen (Bögen). Zudem spielen gegebenenfalls erforderliche Reinheits- und Hygieneanforderungen eine Rolle. Zu beachten sind schließlich auch Sicherheitsaspekte wie Explosionsschutz oder gar die Toxizität des zu fördernden Pulvers.

Hinsichtlich der Materialbehälter und Fördergeräte ist darauf zu achten, dass diese keine Ecken aufweisen oder gar eckige Querschnitte haben. Insofern sind Geräte aus der Granulat-Technik, insbesondere bei schwer fließenden Pulvern, als kritisch einzuordnen. Die Behälter sollten nach Möglichkeit als spitzer Konus (< 60°, evtl. asymmetrisch) ausgeführt sein. Empfehlenswert sind zudem große Auslaufquerschnitte. Absaugkästen mit engen Materialwegen sind zu vermeiden.

Abhängig von der Fließfähigkeit eines Pulvers können sich Materialbrücken oder Materialschächte bilden. Manche Pulver verfestigen sich nach längerer Lagerdauer. Dem kann mit geeigneten Einbauten sowie mit speziellen Fluidisierungs-, Fließ- und Austragshilfen entgegengewirkt werden. Pneumatische Austragshilfen wie vibrierende Belüftungsdüsen, Luftauflockerungskissen, Belüftungspfeifen oder so genannte Luftkanonen lassen sich auch nachrüsten. Mechanische Austragshilfen wie Schwingtrichter, Vibrationsböden oder Rührwerke sind hingegen bereits bei der Anlagenplanung zu berücksichtigen.

Vom Dosieren sind Spiralförderer und Schnecken als mechanische Austragsorgane bekannt. Mit beiden Verfahren lassen sich schwer fließende, adhäsive oder klumpende Pulver über kürzere Distanzen fördern. Für leicht fließende Pulver sind Spiralförderer allerdings schlechter geeignet.

Sind größere Strecken zu überbrücken, kommen pneumatische Förderverfahren wie die pneumatische Druckförderung oder die pneumatische Saugförderung infrage. Die pneumatische Druckförderung zeichnet sich durch ihren großen Einsatzbereich hinsichtlich Druck (bis 6 bar), Durchsatz und Entfernungen sowie hinsichtlich der Pulvereigenschaften aus. Sie eignet sich sowohl für den kontinuierlichen wie diskontinuierlichen Betrieb, wobei sie auch eine langsame, schonende Materialförderung ermöglicht. Zudem gestattet die Druckförderung alle Förderzustände wie Flug-, Strähnen- oder Pfropfenförderung.

Die pneumatische Saugförderung transportiert das Material hingegen vorzugsweise mittels Flugförderung, wofür die Luftgeschwindigkeit meist über 20 m/s beträgt. Schwer fließende Pulver sollten grundsätzlich mit Leersaugung gefördert werden, um das Verstopfen der Rohrleitungen zu verhindern. Die Einspeisung des Materials erfolgt bei schwer fließenden Pulvern meist mit Zellradpumpen oder Austragsschnecken, bei leicht fließendem Pulver mit Sauglanzen oder Absaugkästen.

Bei der Auswahl der Filter in den Fördergeräten ist besonders auf Filtermaterial und -fläche sowie den Abscheidegrad zu achten. Filter und Pulver müssen unbedingt zueinander passen, da andernfalls die Gefahr besteht, dass Partikel die Filter durchdringen oder dieser verstopft. Gleiches gilt überdies für den zentralen Sicherheitsfilter vor dem Vakuumgebläse.

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