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24 - Welche Kriterien sind beim Materialfluss zu berücksichtigen?

mo erklärt einige wesentliche Aspekte für die Konzeptentscheidung

Der Aufbau eines wirtschaftlich tragbaren wie technisch sinnvollen Materialversorgungskonzepts beginnt bereits bei der Lagerung der Ausgangsstoffe. Das Lagerkonzept muss spezifische Kriterien erfüllen, die sich zunächst an den zu versorgenden Produktionsanlagen und damit am erforderlichen Durchsatz orientieren.

Eine Spritzgießproduktion mit zahlreichen Materialwechseln erfordert eine andere Planung als beispielsweise die Extrusion von Mehrschichtfolien oder das Compoundieren großer und kleiner Mengen spezieller Polymere. Davon abhängig sind etwa die Zahl der zu bevorratenden Materialsorten und natürlich die benötigten Mengen. Sind Kleingebinde (Sackware mit 25 kg/Gebinde) oder Großgebinde (Big Bags, Oktabins mit bis zu 1000 kg) zu lagern, oder sind Silos wirtschaftlicher. Bei Silos lässt sich zudem zwischen Vollkammersilos, Mehrkammersilos mit bis zu vier Kammern oder Mischsilos unterscheiden. Hinzu kommen, abhängig von Bedarf und interner Logistik, die Tagesbehälter und nicht zuletzt sind die Materialaufgabestationen zu berücksichtigen.

Daraus ergeben sich als weitere Entscheidungskriterien der erforderliche Flächenbedarf, eine Betrachtung von Automatisierungsgrad und Transportwegen, welche sich auf die Handlingkosten auswirken, sowie die Aspekte Sauberkeit und Hygiene (Stichwort Medizintechnik). Auch an die Entsorgung von Packmaterial ist zu denken. Sicherheitsaspekte wie Staubemissionen oder die Zündfähigkeit von Pulvern sind ebenfalls nicht außer Acht zu lassen.

Einfluss auf die Lagerung sowie später auf das Fördern haben schließlich die Materialeigenschaften. Bei hygroskopischen Kunststoffen ist in erster Linie an die Feuchteaufnahme zu denken, was besonders im Sommer problematisch werden kann. Falls das Material in Behältern gelagert wird, kann das Beschleiern mit Trockenluft eine geeignete Präventivmaßnahme sein.

Zu den Materialeigenschaften zählt schließlich auch das Fließverhalten, das wiederum von der Materialart abhängt, etwa ob es sich beispielsweise um Granulat, Flakes, Pulver, Mahlgut oder Fasern handelt. Zu berücksichtigen ist ferner, ob ein Schüttgut frei oder schlecht fließt, ob es klebrig, klumpig bzw. agglomerierend ist oder sich brückenbildend verhält. Manche Materialien neigen aufgrund ihres hohen Schüttgewichts zum Verdichten. Materialien mit einer sehr niedrigen Erweichungstemperatur können aufgrund der Friktionswärme zwischen Dosierschnecke und –hülse bereits in diesem Bereich erweichen. Mit entsprechenden Maßnahmen lassen sich auch diese Hürden beim Fördern und Dosieren meistern.

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